Ich wurde am 5. Februar 1946 in Kiel geboren. Meine Schulzeit verbrachte ich in Kiel und in Cochem an der Mosel.
Danach ging ich zur Luftwaffe, ich blieb vierzig Jahre. Das brachte mich in Deutschland – und der Welt – herum. Wichtige Stationen waren: München, Darmstadt, Köln, Monterey in Kalifornien, Bonn, Mons in Belgien, wieder Bonn, Berlin und noch einmal Monterey in Kalifornien.
Heute lebe ich mit meiner Familie am Rande der Eifel.
Warum ich Landkarten sammle:
Es bereitet mir Freude. Es macht Spaß, alten Exemplaren nachzujagen, von denen man gelesen hat. Wenn man sie gefunden hat, empfindet man Glück, sie in Händen zu halten. Man fühlt sich wie ein Detektiv, wenn man den Einzelheiten der Jahrhunderte alten Karte nachspürt: Aus welchem Jahr stammt sie? Wer war der Kartograf, wer der Stecher, wer der Verleger? Welchen Maßstab hat sie? Aus welchem Atlas stammt sie? Wie viele Exemplare gibt es?
Es macht Freude, die Karte zu beschreiben. Wie ist sie begrenzt? Was steht auf den Vignetten, Kartuschen. Welche Bedeutung haben die Wappen im Bild?
Man beugt sich über die Karte und stößt auf Bemerkenswertes: hier eine Station, an der die Postkutschen ihre Pferde gewechselt haben; dort der Hinweis auf ein Schiffsunglück, bei dem viele Schiffsleute ihr Leben verloren haben; oder da der Hinweis auf den Besuch eines Entdeckers an irgendeinem fernen Hofe, vielleicht das erste Mal, dass ein Europäer dieses Land besucht hat. Wenn man die Informationen gesammelt und die Karte fotografiert hat, erfasst man die Daten in einer Datenbank und legt eine Website an. Alles dies – und noch vieles mehr – macht Freude.
Alte Landkarten verbinden auf wunderbare Weise Wissenschaft, Technik, Kunst und Geschichte.
Alte Landkarten sind Kunstwerke : Alte Karten – seien sie koloriert oder nicht – mit schönen Vignetten, vielleicht auch mit Insetkarten, Figuren mit alten Trachten, Putten usw. sind Schmuckstücke. Unter Passepartout und schön gerahmt können sie es mit wertvollen Gemälden aufnehmen.
Sie sind europäisches Kulturgut.
Alte Landkarten sind Geschichte : Sie dokumentieren Entdeckungen, Eroberungen, neue Grenzziehungen als Folge von Kriegen und Friedensschlüssen. Besetzungen durch fremde Truppen werden z.B. in den Karten deutlich, wenn ihre Militärkartografen die Namen von Orten, Fluren, Flüssen und Gebirgen ihrem Sprachempfinden entsprechend phonetisch aufgenommen und in ihren Karten „falsch“ wiedergegeben haben. Beispiele finden sich in den Karten der Rheinlande von Sanson, Jaillot, Delisle und anderen.
Sie dokumentieren vergangene Welten, die nicht mehr sind.
Alte Landkarten sind Geschichten : Sie regen die Fantasie an. Sie erzählen von Abenteuern, von Ruhmestaten und von Niederlagen.
Sie verleihen den Gedanken Flügel.
Das Sammelgebiet alter Landkarten ist riesig, es ist sinnvoll, es einzugrenzen. Ich habe für mich die Grenzen zeitlich und räumlich gezogen.
Begonnen habe ich damit, Landkarten aus Gegenden zu sammeln, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe. Sei es, dass ich dort selbst gelebt habe, oder dass meine Familie von dort stammt. Das waren hauptsächlich Karten aus dem Rheinland, aus Schleswig-Holstein und aus Schlesien. Mittlerweile sammle ich auch andere Gegenden, wenn ich eine schöne Karte von einem bedeutenden Kartografen finde. Mein Hauptaugenmerk richte ich dabei auf gute Qualität zu einem attraktiven Preis. Dabei ist meine langjährige Erfahrung hilfreich.
Ich sammle Karten zwischen 1500 und 1800. Karten vor 1500 sind sehr selten und haben daher ihren Preis. Ich habe mich darauf festgelegt, nur Holzschnitte und Kupferstiche zu sammeln. Die findet man in der Zeit bis 1800, danach sind Stahlstiche und Lithografien verbreitet.
Berichte zu meinem Hobby in
Rhein-Zeitung vom 30.05.2022 „Von bunt bis gruselig: 290 Landkarten im Netz“
DIE WELT vom 02.10.2011 „Der Schatz ist die Karte“