Jode, Gerard de ((*1509 Nimwegen – +1591 Antwerpen),

war ein bedeutender niederländischer Graphiker, Drucker, Verleger und Kartograph.

Gerard de Jode wird 1547 als Freimeister in die St. Lukasgilde in Antwerpen aufgenommen und erhält 1551 das Druckprivileg. Erst ab 1560 lässt sich seine Tätigkeit verfolgen, datierte Einzelblätter oder Folgen aus den Jahren davor sind nicht bekannt. Ab 1560 gibt De Jode in schneller Folge Karten der wichtigsten Länder heraus, die er zum kleineren Teil selber zeichnet und sticht, aber zum größeren Teil von den Brüdern Johannes und Lucas von Doetechum stechen lässt. 1560 erscheint bei ihm eine verbesserte Neuauflage von Giacomo Castaldis Weltkarte und 1564 die große Weltkarte von Abraham Ortelius, der später sein stärkster Konkurrent wird. Weitere Karten werden 1573 zu einem Atlas (Speculum) zusammengefasst, für den De Jode 1575 das kaiserliche und 1577 das königlich spanische Privileg erhält. Der Atlas „Speculum Orbis Terrarum“ erscheint 1578 mit einem begleitenden Text von Daniel Cellarius und wird 1579 von Christ. Plantin neu herausgeben. Eine Unterabteilung dieses Weltatlanten bildet der „Speculum Totius Germaniae“, eine Sammlung von 38 Karten. Als Verleger von Karten gilt De Jode neben Abraham Ortelius wohl mit zu bedeutendsten des 16. Jahrhunderts, gleichwohl er im Gegensatz zu diesem in den folgenden Jahrhunderten fast völlig vergessen wird.
Nach seinem Tod wurde der Verlag von seiner Witwe und seinem Sohn Cornelis (1568 – 1600) weitergeführt.
Nach dem Tod von Cornelis de Jode wurde das Geschäft aufgelöst. Die Druckplatten gingen an Jan Baptist Vrients (1552 – 1610), der bereits die Verlagsrechte von Ortelius Theatrum Orbis Terrarum durch eine Erbschaft erhalten hatte. Er verhinderte weitere Auflagen des Speculum, um den Verkauf des Ortelius-Atlas zu steigern.

Aufgrund der geringen Auflagen ist der Atlas de Jodes heute selten.