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Rückseite

Angaben zur Landkarte im Überblick:

Verleger / Kupferstecher: Münster, Sebastian ; Petri, Heinrich *1508-1579* ; Manuel, Hans Rudolf *1525-1571*

Erschienen: [Basel] : [Petri, Heinrich], [1572]

Anmerkungen : Original Holzschnitt

Größe der Abbildung : 35 x 21 cm

Größe des Blattes: 37 x 26 cm

Zustand : sehr gut

Original Holzschnitt von Hans Rudolf Manuel Deutsch aus der “ Cosmographia “ von Sebastian Münster, verlegt bei Heinrich Petri (1572). Die Vorlage zu dieser Ansicht stammt möglicherweise von dem Trierer Arzt Simon Rischwin.

Schöne Gesamtansicht der Stadt Koblenz aus der Vogelschau. Blick von Norden auf die Stadt und die Festung Ehrenbreitstein. Links der Rhein, von rechts mündet die Mosel in weiter Windung in den Rhein.

In der Mündung ein schönes Beispiel für das „Treideln“: Knechte zogen an langen Seilen, die an einem Mast am Vorschiff befestigt waren, die Schiffe stromaufwärts. Teilweise wurden die Schiffe auch mit langen Stangen gestakt. Durch die Trägheit des Flusses reichten vielfach 7 bis 10 Mann oder 1 Pferd für Ladungen von 10 bis 15 Tonnen.

Der Kopftitel über der Abbildung „Situs civitatis Confluentinae, ubi scilicet Mosella fluvius Rheno miscetur“ .

In Schriftband am Himmel die Widmung „Iohan. Ex Com Ab Isenburg Arch Trevir. Princeps Elector An 1549“. Mittig das Wappen des Erzbischofs Kurfürst Johann von Isenburg.

Unten rechts in der Abbildung das Monogramm „RMD“ = Hans Rudolf Manuel Deutsch.

Mit rückseitigem Text in lateinischer Sprache „Civitas Confluentiarum …“.

Deutsche Fassung nach Cosmographey, Basel 1550, S.610, nach Meurer.

„Cobolentz.

Zu latein nent man dise statt Confluentiam oder Confluentes, das ist, ein zusammen fliessung. Dann die Mosel unnd der Rhein kommen do zusammen. Es ist auch der alten stett eine, wie dann die alten sich des geflissen haben, daß sie namhafftige stett haben gesetzt an die örter, do zwei wässer zusammen fliessen, wie das schein ist bey Basel, Straßburg, Mentz, Ulm. Es ist der bischoff von Trier herr über Cobolentz, unnd ghat ein steine brugk über die Mosel, ist fast ein lustig wesen umb dise statt. Es wöllen etliche daß Ptolemeus die Mosel hab genent Obricam, aber es will die gelegenheit sich nitt gar zutragen. Es mag mer auff die Nah so bey Bingen in Rhein laufft gezogen werden. Es schreibt der hochgelert Doctor Simon Richwin von diser statt unnd Iren inwonern also. Es seind die ynwoner diser statt gar naßwitzig und eins verstendigen unnd klugen gemüts. Es wachßt wein ein wenig ob Cobolentz der ist dar gut, und besunder der zu Horgheim und zu Laustem [!, soll heißen: Lanstein] wachßt. Es tregt der boden auch gern umb Cobolentz, aber enge halb mag nit vil zwischen den bergen wachsen. Aber under Cobolentz gegen Andernach zu, auf dem Engerßbaüw, wachßt wein und korn gnug. Es seind zu Cobolentz die fisch teüwer, onangesehen das do zwei herrliche wässer zusammen kommen, außgenommen die salmen, die seind etwas wolfeiler do. „

Vgl.

Meurer, Peter H: Der kurtrierische Beitrag zum Kosmographie-Projekt Sebastian Münsters. In: Kurtrierisches Jahrbuch. – 35 (1995), S. 189-225

Hantzsch, Viktor: Sebastian Münster – Leben, Werk, wissenschaftliche Bedeutung . Leipzig 1898 PDF

Fritz Hellwig und Kristine Werner: Mittelrhein und Moselland im Bild alter Karten. Katalog zur Ausstellung des Landeshauptarchivs Koblenz 1985. Koblenz, Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, 1985, Nr. 9

Stadt Ingelheim (Hrg.): Sebastian Münster. Katalog zur Ausstellung aus Anlaß des 500. Geburtstages am 20. Januar 1988 im Museum – Altes Rathaus Ingelheim am Rhein.

Karol Buczek, Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der „Kosmographie“ von Sebastian Münster; In: Imago Mundi, Vol. 1. (1935), pp. 35-40

Harold L. Ruland, A Survey of the Double-Page Maps in Thirty-Five Editions of the „Comographia Universalis“ 1544-1628 of Sebastian Münster and in His Editions of Ptolemy’s „Geographia“ 1540-1552, Imago Mundi, Vol. 16. (1962), pp. 84-97.

Hier eine Übersicht über die Ausgaben der Cosmographia von Sebastian Münster 1544 – 1628: Zur Übersicht