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Rückseite

Angaben zur Landkarte im Überblick:

Verleger / Kupferstecher: Blaeu, Joan

Maßstab : [Ca. 1:100.000]

Erschienen: Amstelaedami//Amsterdam// : Ioannes Blaeu, 1662

Anmerkungen : Original Kupferstich

Größe der Abbildung : 55,5 x 37 cm

Größe des Blattes: 65 x 56,5 cm

Zustand: sehr gut (Bibliothekstempel) und dekorativ

Original Kupferstich von Johannes Mejer, gestochen von Matthias und Nicolas Petersen in Husum, erschienen bei Joan Blaeu um 1662.

Johannes Mejer führte 1638 bis 1648 Kartierungen der Herzogtümer Schleswig und Holstein in Maßstäben zwischen 1:60.000 (Eiderstedt) und 1:375.0000 (Holstein) durch. 1652 erschienen die Karten in „“Newe Landesbeschreibung der zwey Herzogthümer Schleswich und Holstein““, auch bekannt als „“Danckwerth-Atlas““. Die Kupferplatten verkaufte 1657 die Witwe Danckwerths an die Firma Blaeu in Amsterdam. 1662 wurden viele Karten im „“Atlas Major““ nachgedruckt, wobei bis auf wenige Ausnahmen der Titel latinisiert wurde.“

Zur Datierung vgl. Moreland, Bannister: Antique Maps, S. 108 sowie Keuning S. 87.

Die dekorative Landkarte in herrlichem Altkolorit zeigt den nördlichen Teil des Amtes Gottorf zwischen Hollingstedt, Eckernförde, Schleimündung und Ausacker in Schleswig-Holstein. Mittig Schleswig mit Gottorp.

Oben links Titelkartusche „Praefecturae Gottorpiensis pars Borealis“ mit Toreingang.

Oben mittig Meilenanzeiger (Milliare Germanicum) mit Erläuterungen. Rechts daneben Windrose. In der Eckernförder Bucht ein Segelschiff.

Am unteren Kartenrand mittig Kartusche mit Dedikation von Johannes Mejer „[Gewidmet] Iohanni Adolphi Kielmann“ geschmückt mit Früchten und Pilzen.

Unten rechts Stechervermerk „Matthias und Claus Petersen Goldtschmide gebr. Husum sculps.“

Auf der Rückseite die Seite xxvij der niederländischen Ausgabe des Atlanten von Blaeu mit der Überschrift „Noorder-Deel van’t Amt Gottorp“ mit hübschem Initial „D“.

„Obwohl Schleswig in geringer Entfernung liegt, gehört es zu einem anderen Kreis, jenem von Struckdorf, obwohl es hinsichtlich der Gerichtsbarkeit weder die Amtmänner noch die Statthalter der Kreise anerkennt. Schloss Gottorf war seit alters der Wohnsitz der Herzöge von Schleswig und Holstein; es ist ein wehrhafter Bau mit Bastionen, Mauern und Wassergräben bzw. einem See, an dem es liegt, obwohl es weniger hoch ist als die umliegenden Hügel. Die in seiner Nähe errichteten Gebäude, deren Zahl seit ein paar Jahren stark zugenommen hat, verleihen ihm viel Glanz. Seine schöne Lage zwischen Teichen, Seen und Hügeln entspricht seiner Funktion als fürstliche Residenz und Wohnstatt. „

Vgl.

Van der Krogt, Peter (Hrsg.): Atlas Maior – Germania, Austria et Helvetia, 2 vol., Taschen, Köln 2006, (Nachdruck eines Originalexemplars der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. S. 138 – 139, 144

Dreyer-Eimbcke, Oswald, 400 Jahre Johannes Mejer (1606-1674). Der grosse Kartograph aus Husum, Oldenburg: Komregis Verlg. 2006

Johannes Keuning, Blaeu’s „Atlas“; In: Imago Mundi, Vol. 14. (1959), pp. 74-89

Dreyer-Eimbcke, Oswald , Geschichte der Kartographie am Beispiel von Hamburg und Scheswig-Holstein. Oldenburg, Komregis, 2004, S. 220