Karte vergrößern

Rückseite

Angaben zur Landkarte im Überblick:

Verleger / Kupferstecher: Blaeu, Joan *1596-1673* ; Mejer, Johannes ; Andreas Lorenzen

Maßstab : [Ca. 1:100.000]

Erschienen: [Amsterdam] : [Joannes Blaeu], [1662]

Anmerkungen : Original Kupferstich

Größe der Abbildung : 29 x 23 cm

Größe des Blattes: 33 x 41 cm

Zustand : sehr gut (ganze Atlasseite)

 

Original Kupferstich von Johannes Mejer, gestochen von Andreas Lorenzen in Husum, erschienen bei Joan Blaeu 1662.

Johannes Mejer führte 1638 bis 1648 Kartierungen der Herzogtümer Schleswig und Holstein in Maßstäben zwischen 1:60.000 (Eiderstedt) und 1:375.0000 (Holstein) durch. 1652 erschienen die Karten in „“Newe Landesbeschreibung der zwey Herzogthümer Schleswich und Holstein““, auch bekannt als „“Danckwerth-Atlas““. Die Kupferplatten verkaufte 1657 die Witwe Danckwerths an die Firma Blaeu in Amsterdam. 1662 wurden viele Karten im „“Atlas Major““ nachgedruckt, wobei bis auf wenige Ausnahmen der Titel latinisiert wurde.“

Zur Datierung vgl. Moreland, Bannister: Antique Maps, S. 108 sowie Keuning S. 87.

Die dekorative Landkarte in herrlichem Altkolorit zeigt die Halbinsel Dänischer Wohld zwischen Kieler Förde und Eckernförder Bucht in Schleswig-Holstein (Ganze Atlasseite).

In der Kieler Förde die Festung Christianspries.

In der Zeit des 30jährigen Krieges ließ der dänische König Christian IV. ab 1632 eine Festung an der engsten Stelle der Kieler Förde anlegen, um durch diese Kiel und damit den Süden seines Reiches während des Dreißigjährigen Krieges gegen die Schweden zu sichern. Die Festung wurde Festung Christianspries benannt.

Im Dezember 1643, mit Beginn des Torstenssonkriegs wurde die Festung von schwedischen Truppen erobert und bis zur Beendigung des Krieges mit dem Frieden von Brömsebro 1645 besetzt gehalten.

1648 wurde die Festung durch den dänischen König Friedrich III., Sohn und Nachfolger von Christian IV., geschliffen.

Ab 1663 wurde die Festung durch Friedrich III. durch Henrik Ruse neu erbaut und in Festung Friedrichsort (bzw. Friedrichspries) umbenannt, um erneut die Kieler Förde gegen schwedische Schiffe zu sichern.

Über der Karte Kopftitel „Capitania De Christianpries, y Danisch Woldt“.

Oben rechts Titelkartusche „Sylva Danica Vulgo Daenischen Walde“ mit Meilenanzeiger (Dimidium Milliaria Germanicum).

Auf der Rückseite die Seite xlviij der spanischen Ausgabe des Atlanten von Blaeu mit der Überschrift „Christianpries, y Danisch Woldt “ mit hübschem Initial „L“.

„Der Dänische Wohld hat seinen Namen von den Dänen erhalten, deren Lehen er ist. Früher bedeckte er ein großes Gebiet, von dem heute nur noch ein kleiner Teil übrig ist, den man schnelle Mark nennt. Diese Region ist 2,5 Meilen lang, doch nur 1,5 Meilen breit. Im Osten wird sie durch die Ostsee und die Kieler Bucht begrenzt, im Süden durch die Levensau und einen Teil der Eider, im Westen durch den Kreis Hutterharde und im Norden durch die Eckernförder Bucht. Die Einwohner bedienen sich der sächsischen Sprache.“

Vgl.

Van der Krogt, Peter (Hrsg.): Atlas Maior – Germania, Austria et Helvetia, 2 vol., Taschen, Köln 2006, (Nachdruck eines Originalexemplars der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. S. 152

Dreyer-Eimbcke, Oswald, 400 Jahre Johannes Mejer (1606-1674). Der grosse Kartograph aus Husum, Oldenburg: Komregis Verlg. 2006

Johannes Keuning, Blaeu’s „Atlas“; In: Imago Mundi, Vol. 14. (1959), pp. 74-89

Dreyer-Eimbcke, Oswald , Geschichte der Kartographie am Beispiel von Hamburg und Scheswig-Holstein. Oldenburg, Komregis, 2004