Angaben zur Landkarte im Überblick:
Verleger / Kupferstecher: Blaeu, Joan *1596-1673* ; Mejer, Johannes ; Rothgiesser, Christian *-1659*
Maßstab : [Ca. 1:130.000]
Erschienen: [Amsterdam] : [Joan Blaeu], [1663]
Anmerkungen : Original Kupferstich
Größe der Abbildung : 60 x 41 cm
Größe des Blattes: 64,5 x 52 cm
Zustand : sehr gut
Original Kupferstich von Johannes Mejer, gestochen von Christian Lorenzen (Rothgiesser) in Husum, erschienen bei Joan Blaeu 1663.
Johannes Mejer führte 1638 bis 1648 Kartierungen der Herzogtümer Schleswig und Holstein in Maßstäben zwischen 1:60.000 (Eiderstedt) und 1:375.0000 (Holstein) durch. 1652 erschienen die Karten in „“Newe Landesbeschreibung der zwey Herzogthümer Schleswich und Holstein““, auch bekannt als „“Danckwerth-Atlas““. Die Kupferplatten verkaufte 1657 die Witwe Danckwerths an die Firma Blaeu in Amsterdam. 1662 wurden viele Karten im „“Atlas Major““ nachgedruckt, wobei bis auf wenige Ausnahmen der Titel latinisiert wurde.“
Zur Datierung vgl. Moreland, Bannister: Antique Maps, S. 108 sowie Keuning S. 87.
Die dekorative Landkarte in herrlichem Altkolorit zeigt die nördliche Hälfte der Landschaft Wagrien in Schleswig-Holstein zwischen Bornhöved, Süsel, Landkirchen / Fehmarn und Kieler Förde.
Am oberen Rand Titelkartusche „Wagriae Pars Septentrionalis cum praefectura Cismar et Oldenburgh“.
Darunter Dedikation von Johannes Mejer „Illustrißimo & Celsißimo Principi ac Domino, Dno. Ioachimo Ernesto, Haeredi Norwegiae, Duci Sleswici & Holsatiae, Stormariae & Dithmarsiae, Comiti in Oldenburg et Delmenhorst, Domino suo Clementissimo, Tabulam hanc Geographicam submisse offert / author Iohannes Mejer Husumensi. Regiae Majte. Mathematico“.
Diese flankiert von Insetplänen der Städte Heiligenhafen und Lütjenburg.
Am linken unteren Kartenrand zwei weitere Insetpläne der Städte Preetz und Plön.
Unten rechts Kartusche mit Insetplan von Neustadt und Erklärungen.
Unten mittig Meilenanzeiger (Milliare Germanicum, Virgae). Daneben Stechervermerk „Christian Lorensen Rodtgießer sculps.“.
Vor der Kieler Bucht zwei, vor der Ostküste vier weitere Segelboote und eine Windrose.
Auf der Rückseite die Seiten 62,4 und 62,7 (?) der französischen Ausgabe des Atlanten von Blaeu mit der Überschrift „Partie Septentrionale de la Wagrie“ mit hübschem Initial „L“.
„Die Stadt Oldenburg, die einst von den Vandalen Stargard genannt wurde, was das gleiche bedeutet, war früher die Hauptstadt ganz Wagriens und Vandaliens. Man darf in diesem Zusammenhang nicht das Städtchen Heiligenhafen vergessen, das eine gute Meile von Oldenburg entfernt ist und augenblicklich dem König von Dänemark und Herzog von Holstein untersteht. Es hat das Lübecker Recht übernommen, auf das man sich hier um ersten mal in den vier Städten Holsteins beruft.“
Vgl.
Van der Krogt, Peter (Hrsg.): Atlas Maior – Germania, Austria et Helvetia, 2 vol., Taschen, Köln 2006, (Nachdruck eines Originalexemplars der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien. S. 97 – 99
Dreyer-Eimbcke, Oswald, 400 Jahre Johannes Mejer (1606-1674). Der grosse Kartograph aus Husum, Oldenburg: Komregis Verlg. 2006
Johannes Keuning, Blaeu’s „Atlas“; In: Imago Mundi, Vol. 14. (1959), pp. 74-89.
Dreyer-Eimbcke, Oswald , Geschichte der Kartographie am Beispiel von Hamburg und Scheswig-Holstein. Oldenburg, Komregis, 2004
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